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Qualifizierungsbegleitung MAA
Eindrücke von (ehemaligen) Teilnehmenden der Qualifizierungsbegleitung
Zwei Frauen, zwei Wege: Teilnehmerinnen der Qualifizierungsbegleitung Mannheim berichten über ihre Herkunft und ihre Ziele in Deutschland.
Interviews mit ehemaligen Teilnehmerinnen der Qualifizierungsbegleitung MAA

Die Qualifizierungsbegleitung an der Mannheimer Abendakademie ist ein Projekt, das Menschen mit internationaler Berufs- oder Studienerfahrung beim beruflichen (Wieder-)Einstieg in Deutschland unterstützt. Besonders für Personen, die aus dem Ausland zugewandert sind, kann der Weg in den deutschen Arbeitsmarkt voller Herausforderungen sein – von sprachlichen Hürden über bürokratische Strukturen bis hin zu kulturellen Unterschieden. Hier setzt das Projekt an: Es begleitet individuell, fördert persönliche und fachliche Kompetenzen und bietet Orientierung in einem oft undurchsichtigen System.
Die ehemalige Teilnehmerin Ljubica Selakovic Martinovic, eine Juristin aus Serbien, hat inzwischen eine Stelle als Projektmitarbeiterin bei IQ - Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung. Hier umfasst ihr Aufgabenbereich die Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung für Personen mit Abschlüssen aus dem Ausland. Sie erzählt im Interview mit dem der pädagogischen Mitarbeiterin der Qualifizierungsbegleitung, wie sie diese Zeit erlebt hat und was sie auf ihrem Weg besonders geprägt hat.
1. Wie haben Sie die Zeit in der Qualifizierungsbegleitung an der Mannheimer Abendakademie erlebt? Gab es besondere Momente, die Ihnen in Erinnerung geblieben sind?
„Als ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich sofort gedacht: Wie gut wäre es, wenn es eine Organisation gäbe, die sowohl die persönliche als auch die berufliche Entwicklung begleitet. Ich fühlte mich zu Beginn verloren und wusste nicht, wie ich meinen Weg in meinem Berufsfeld oder einer ähnlichen Branche finden kann. Gerade Jura ist ein besonders herausforderndes Feld für Menschen mit einem Abschluss aus dem Ausland. Ich habe schnell gemerkt, dass ich hier alternative Wege gehen muss, um mich zu etablieren. Diese Flexibilität war unerlässlich, um voran zu kommen. Schließlich wurde ich durch Empfehlungen auf die Qualifizierungsbegleitung Mannheimer Abendakademie aufmerksam. Die Zeit in der Qualifizierungsbegleitung war für mich sehr bereichernd. Es gab viele Momente, die mir in Erinnerung geblieben sind: Ich konnte meine Sprachkenntnisse durch Gespräche über den Beruf in Gruppenveranstaltungen deutlich verbessern. Wir haben intensiv an meinem Lebenslauf gearbeitet, und ich hatte zusätzlich die Möglichkeit, durch Stadtführungen, Museumsbesuche und sogar einen Schauspielkurs, der mir Selbstvertrauen im Bewerbungsprozess geschenkt hat, die deutsche Kultur aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Ebenfalls ein besonders positives Erlebnis war der projektinterne Kurs Systemische Beratung. Dieser hat mir geholfen, mich besser zu orientieren und meine nächsten Schritte klarer zu sehen.“
2. Was hat Ihnen auf Ihrem Weg besonders geholfen – sei es durch das Projekt, durch Menschen, die Sie begleitet haben, oder durch die Maßnahme bei IQ - Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung?
„Jeder Teil dieser Reise war wichtig – wie ein Puzzle, bei dem jedes Stück zählt. Besonders hilfreich war für mich, dass ich eine feste Ansprechpartnerin im Projekt hatte, die flexibel erreichbar war – auch ohne festen Termin. Das hat mir ein großes Gefühl der Sicherheit gegeben. An dieser Stelle will ich auch besonders die berufsbezogenen Deutschkurse an der Abendakademie Mannheim loben. Diese haben mich darauf vorbereitet, sprachlich professionell in der Berufswelt zu kommunizieren – mündlich und schriftlich. Bei IQ - Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung habe ich Menschen erlebt, die bereit waren, ihr Wissen zu teilen und Inhalte verständlich zu erklären. Diese Haltung hat mich sehr unterstützt. Ohne die Maßnahme beim Arbeitgeber (MAG), die ich vor Arbeitsbeginn absolviert habe, wäre das sehr viel schwieriger gewesen. Sowohl für mich, wie auch für meine KollegInnen, die mich einarbeiten mussten. Ich habe viele Ratschläge und Empfehlungen bekommen – besonders zur Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche. Die Stadtführung war für mich mehr als nur ein nettes Event: Sie hat mir geholfen, mich mit der Stadt Mannheim zu identifizieren und mich hier wohler zu fühlen.“
3. Wie haben Sie den Übergang von der Qualifizierungsmaßnahme in die feste Anstellung erlebt? Gab es Herausforderungen – und wie sind Sie damit umgegangen?
„Ich war unglaublich dankbar für die Möglichkeit, aber gleichzeitig hatte ich große Angst, Fehler zu machen oder kulturelle Missverständnisse zu erleben. Ich bin ein sehr perfektionistischer Mensch – was ironischerweise dazu führt, dass ich manchmal mehr Fehler mache, weil ich so unter Druck stehe. Ich denke in viele Richtungen gleichzeitig, rede aber langsamer, und das strengt mich an. Das war eine große Hürde beim Einstieg. Aber ich habe gelernt, mir selbst mit mehr Geduld zu begegnen und mir zu erlauben, nicht perfekt zu sein – sondern Schritt für Schritt zu wachsen.“
4. Welche Rolle spielte die persönliche Begleitung während Ihrer Maßnahme? Wie hat sie Sie in Ihrer Entwicklung unterstützt?
„Für mich war es entscheidend, jemanden an meiner Seite zu haben, der meine Fragen ernst genommen hat. Ich bin jemand, der viele Fragen stellt – das ist meine Art, zu lernen. Meine Begleiterin hat mir nicht nur Antworten gegeben, sondern mit mir gemeinsam überlegt. Besonders wichtig war, dass sie mich zu einem Gespräch sogar persönlich begleitet hat. Das hat mir sehr viel Sicherheit gegeben.“
5. Wenn Sie heute zurückblicken – was bedeutet es für Sie persönlich, nun eine feste Stelle bei IQ - Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung zu haben? Was hat sich dadurch verändert?
„Für mich bedeutet es einen echten Einstieg in meinen Beruf. Es ist eine Chance, mich selbst zu prüfen und zu zeigen: Ich kann das. Ich habe dabei schon meine MAG sehr ernst genommen. Ich bin Juristin, daher weiß ich was es bedeutet, dass der Wortschatz einer Branche sehr spezifisch sein kann. Auch hier bei IQ - Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung ist der Wortschatz formell und auf hohem sprachlichem Niveau – das war eine große Herausforderung. Ich habe mir alles aufgeschrieben: Wie läuft ein Telefonat? Wie wird ein Beratungsgespräch aufgebaut? Welche Fragen stelle ich – und in welcher Reihenfolge? Diese Struktur hat mir enorm geholfen."
Was hat es gebracht – und was kann man daraus mitnehmen?
Das Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie wichtig individuelle und kontinuierliche Begleitung für einen erfolgreichen Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt ist – gerade in anspruchsvollen Berufen mit hohen sprachlichen Anforderungen. Die Hindernisse lagen nicht nur in der Sprache oder in der Bürokratie, sondern oft auch in inneren Unsicherheiten und dem fehlenden Gefühl, "dazuzugehören".
Doch durch ein Netzwerk aus unterstützenden Menschen, praxisnahen Erfahrungen und persönlichem Engagement konnte ein Weg gefunden werden – der Mut macht und zeigt: Mit der richtigen Begleitung können selbst große Hürden überwunden werden.
Ein großes Dankeschön an Frau Selakovic für das offene Gespräch und ihre Bereitschaft, ihre Erfahrungen auf dem Weg in den Beruf in Deutschland mit uns zu teilen.

Eine Teilnahme an der Qualifizierungsbegleitung der Mannheimer Abendakademie eröffnet nicht nur berufliche Perspektiven, sondern ermöglicht auch die persönliche Weiterentwicklung. So auch im Fall der Brasilianerin Vanessa Wazlawick Gomes. Die studierte Psychologin nahm von November 2023 bis Mai 2024 erfolgreich an der Qualifizierungsbegleitung teil und arbeitet nun als pädagogische Fachkraft im Interkulturellen Bildungszentrum Mannheim gGmbH (ikubiz). Im Interview erzählt sie, wie die Qualifizierungsbegleitung sie unterstützte.
IQ: Wie hast du von der Qualifizierungsbegleitung bei der Mannheimer Abendakademie erfahren?
V.W.G.: Bei einer Beratung bei der Agentur für Arbeit erfuhr ich, dass ich bei der Qualifizierungsbegleitung der Mannheimer Abendakademie Unterstützung für die Anerkennung meines ausländischen Abschlusses und Hilfe bei der Suche nach passenden Stellen sowie Aus- und Weiterbildungen erhalten kann. Daraufhin habe ich mich informiert und einen Termin bei der Qualifizierungsbegleitung vereinbart.
IQ: Was war besonders gut an der Qualifizierungsbegleitung?
V.W.G.: Im Rahmen der Qualifizierungsbegleitung konnte ich an Einzel- und Gruppencoachings teilnehmen. In den Einzelcoachings wurden die Möglichkeiten für meine berufliche Weiterentwicklung und passende Fortbildungen besprochen. Ich habe dadurch erfahren, dass ich mit meinem Abschluss in Psychologie im pädagogischen Bereich tätig sein kann, was meine beruflichen Perspektiven deutlich erweitert hat.
Das Gruppencoaching bot hingegen die Möglichkeit, die Selbstpräsentation zu stärken, Bewerbungsprozesse zu optimieren und sich mit anderen Teilnehmer*innen über den deutschen Arbeitsmarkt auszutauschen. Zusätzlich hatte ich die Möglichkeit, den Kurs „Einstieg in die Systemische Beratung“ erfolgreich zu absolvieren.
Insgesamt dauerte die Begleitung sechs Monate. In dieser Zeit erhielt ich Unterstützung bei der Jobsuche und wurde auf Vorstellungsgespräche gezielt vorbereitet.
IQ: Wie wurdest du bei der Jobsuche unterstützt?
V.W.G.: Die Projektleiterin der Qualifizierungsbegleitung hat mich auf den Leseladen des ikubiz aufmerksam gemacht. Sie erzählte mir von der Möglichkeit, dort ein Praktikum zu machen. Ich habe mich sofort gemeldet und nach einem ersten Gespräch war ich begeistert – sowohl von der Chance als auch von dem Projekt an sich. Schon in der darauffolgenden Woche konnte ich das fünfwöchige Praktikum anfangen.
Durch diese Erfahrung hatte ich die Möglichkeit, mich als pädagogische Fachkraft für das Projekt „Komm raus“ zu bewerben, bei dem ich aktuell tätig bin. Ab Januar 2025 werde ich sogar ein weiteres Projekt übernehmen dürfen: „Gesund durchs Leben“.
IQ: Wie kannst du deine Erfahrungen jetzt bei deiner Arbeit einsetzen?
V.W.G.: Kinderpsychologie, Pädagogische Psychologie, Sozialpsychologie und Entwicklungspsychologie spielten in meinem Studium eine große Rolle, was ich nun bei meiner Arbeit mit Kindern gut einsetzen kann. Während meines Studiums der Psychologie in Brasilien arbeitete ich in der Kundenberatung eines IT-Unternehmens. Meine Erfahrung aus dieser Tätigkeit helfen mir nun im Umgang mit Eltern und Kooperationspartnern.
Wir begleiten Sie individuell:
• Einzelcoaching
• Gruppencoaching
• Bausteine für die passende Qualifizierung
Sie besitzen einen im Ausland erworbenen akademischen Abschluss und haben Sprachkenntnisse auf mindestens B2-Niveau?
Dann unterstützen wir Sie dabei, sich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren, ihre Qualifizierungslücken zu schließen und eine Arbeitsstelle zu finden.
Die Weiterbildung bietet Ihnen die Möglichkeit individueller Einzelberatungen sowie bedarfsorientierter Angebote in Gruppen.
Lassen Sie uns gemeinsam schauen, welche Qualifikation für Sie sinnvoll ist!
Ihr Interesse ist geweckt? Sie haben noch weitere Fragen?
Bitte kontaktieren Sie uns!
Lisa Reinhardt
Programmmanagerin Planung IQ-Netzwerk und Qualifizierungsberatung
Telefon: 0621 1076-148
l.reinhardt[at]abendakademie-mannheim.de
Ugurcan Ürün (in Elternzeit)
Programmmanagerin Planung
Telefon: 0621 1076-148
u.ueruen[at]abendakademie-mannheim.de
Das Förderprogramm IQ – Integration durch Qualifizierung zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen ausländischer Herkunft ab. Daran arbeiten
bundesweit Regionale Integrationsnetzwerke, die von Fachstellen zu migrationsspezifischen Schwerpunktthemen unterstützt werden. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Arbeit
und Soziales (BMAS) und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge administriert. Partner in der
Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit.

MAUS: Mannheimer Unterstützungssystem Schule
Das Mannheimer Unterstützungssystem Schule (MAUS) ist ein Projekt der Stadt Mannheim – Fachbereich Bildung, das seit September 2008 den Schüler*innen von mittlerweile 16 Mannheimer Schulen zusätzliche Fördermöglichkeiten bietet. Beteiligt an MAUS sind zehn Bildungspartner*innen, die die Förderangebote an den Schulen umsetzen. Etwa zwei Drittel der MAUS-Förderstunden kommen von der Abendakademie Mannheim.
Ziel von MAUS ist es, den schulischen Erfolg der Schüler*innen zu fördern. Hierzu bieten wir den Schulen ein breites Angebot an Kursen an. Dazu gehören Kurse, die an Unterrichtsinhalten orientiert sind, wie Deutsch, Mathe und Englisch-Förderung. Darüber hinaus bieten wir aber auch Kurse, die die Schulfreude, das Selbstbewusstsein, die sozialen Kompetenzen und kreative Fähigkeiten der Schüler*innen unterstützen (siehe hierzu mehr in unserem Flyer).
Von uns unterstützte Schulen:
- Elisabeth-Gymnasium
- Erich-Kästner-Grundschule
- Gretje-Ahlrichs-Schule
- Humboldtschule Grundschule
- Humboldtschule WRS
- Käthe-Kollwitz-Schule
- Maria-Montessori-Schule
- Marie-Curie-Realschule
- Neckarschule
- Rheinauschule Grundschule
- Rheinauschule SBBZ)
- Schönauschule
- Tulla-Realschule
- Waldhofgrundschule
- Waldschule
- Wilhelm-Busch-Schule
Hier finden Sie den Leistungskatalog zu unseren MAUS-Kursen.
Das Maus-Team:
Khadija Huber
Programmbereichsleiterin Bildungsprojekte
Mannheimer Unterstützungssystem Schule
Telefon: 0621 1076-195
k.huber[at]abendakademie-mannheim.de
Diana Ailoai
Programmmanagerin Planung
Mannheimer Unterstützungssystem Schule
Telefon: 0621 1076-189
d.ailoai[at]abendakademie-mannheim.de

Interkulturelle Sprachmittler*innen und Berater*innen
Das Projekt „Interkulturelle Sprachmittler*innen und Berater*innen“ ist ein Projekt des Fachbereichs Bildung - Abteilung Bildungsplanung/Schulentwicklung: Interkulturelle Sprachmittler*innen und Berater*innen | Mannheim.de.
Es wird gefördert von der BASF SE und umgesetzt von der Abendakademie Mannheim.
An sechs ausgewählten Grundschulen haben im Januar 2024 sechs Interkulturelle Sprachmittlerinnen und Beraterinnen ihre Arbeit aufgenommen. Sie bieten vor Ort an den Schulen eine wöchentliche Sprechstunde für Eltern nichtdeutscher Herkunftssprache an. Ziel ist es den Erziehungs- und Bildungsprozess der Kinder zu stärken und den Dialog zwischen Elternhaus zu unterstützen und zu fördern. Das niederschwellige Übersetzungsangebot soll den Zugang der Eltern zur Schule erleichtern und dadurch insbesondere Kindern mit erschwerten Startbedingungen frühzeitig bessere Bildungschancen und kulturelle Teilhabe eröffnen.
Die Mannheimer Abendakademie und Volkshochschule GmbH setzt das Angebot in den Jahren 2024 und 2025 an folgenden Schulen um:
- Astrid-Lindgren-Schule
- Erich-Kästner-Schule
- Johannes-Kepler-Schule
- Jungbuschschule
- Käthe-Kollwitz-Schule und
- Rheinauschule
Ansprechpartnerin:
Khadija Huber
Programmbereichsleiterin Bildungsprojekte
Mannheimer Unterstützungssystem Schule
Telefon: 0621 1076-195
k.huber[at]abendakademie-mannheim.de

