
Wir kehren gemeinsam
Care-Wochen für ein solidarisches Miteinander!
Wehe dem, der ins Ländle zieht und die schwäbische Kehrwoche nicht kennt. Da fliegen die Besen tief! Die Kehrwoche ist nicht nur eine Tradition, die es seit über 500 Jahren gibt, sondern fest in der Mentalität der Schwaben verankert. Die Kehrwoche kommt immer wieder, wenn es blöd läuft auch am Samstag. Und wehe, einer macht nicht mit.
Wir machen aus der Kehrwoche die Care-Woche und schließen uns der bundesweiten Initiative „Equal Care“ an. Hier geht es vor allem darum, Sorgearbeit sichtbar zu machen. Meistens ist „Care-Arbeit“ unsichtbar, das heißt, es bekommt keiner mit, wenn wir Angehörige pflegen oder im Haushalt arbeiten. Deswegen findet der „Equal Care Day“ auch am 29. Februar statt. Der ist als Schalttag nämlich auch oft unsichtbar.
Rund um diesen Tag veranstaltet die Abendakademie die Care-Wochen. Vom 23. Februar bis zum 7. März gibt es Workshops und Vorträge zu Themen wie gesellschaftliche Anerkennung, faire Bezahlung und gerechte Verteilung, Spaziergänge im Wald, Vernetzungsangebote, Praktisches rund um die Themen Reparieren und Tauschen, solidarisches Landwirtschaften mit der Mikrofarm ‚Wildraum‘, Care-Filmabende in Kooperation mit dem kommunalen Kino Cinema Quadrat und vieles mehr.
„Von der Suffragette zum Tradwife?“
| Kursart | Präsenzkurs |
| Kursnummer | H105060 |
| Beginn | Di., 03.03.2026, 17:00 - 21:30 Uhr |
| Kursgebühr | frei |
| Dauer | 1 Termin |
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| Kursleitung |
Prof. Dr.
Sylvia Schraut
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| Kursort |
Abendakademie, Foyer
U1, 16 - 19, 68161 Mannheim
Abendakademie, Saal
U1, 16 - 19, 68161 Mannheim |
Ihre Ansprechperson (keine Kursanmeldung) |
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| Sabrin Volz Telefon 0621/1076-105 s.volz@abendakademie-mannheim.de |
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Seit Ende des 19. Jahrhunderts kämpften Frauen u.a. in England für ihr Wahlrecht. Die so genannten Suffragetten waren die ersten organisierten Frauenrechtlerinnen.
Im Jahr 1909 listete das Kaiserliche Statistische Amt 4.665 Frauenvereine im Deutschen Kaiserreich auf, in denen sich rund 900.000 Frauen für Gleichstellung engagierten.
Sie legten die Grundsteine für das Recht auf gleichwertige Bildung, qualifizierte Berufsausbildung und schließlich das Frauenwahlrecht.
Der Kampf um Gleichberechtigung war durch alle Jahrzehnte sehr mühsam und ist bis heute nicht abgeschlossen.
Es sollte in Deutschland bis in 1970er Jahre dauern, bis auch im Familienrecht Frauen und Männer die gleichen Rechte garantiert bekamen.
Nach einer Studie des Weltwirtschaftsforums wird es jedoch noch mindestens 130 Jahre dauern, bis Menschen weltweit gleichgestellt sind.
Auch in Deutschland verdienen Frauen oft weniger als Männer, Führungspositionen und Vorstandsposten sind für Frauen nach wie vor nicht so zugänglich wie für ähnlich qualifizierte Männer. Zudem wird jede dritte Frau in ihrem Leben Opfer von Gewalt. Die Zeiten, in den Frauen laut für ihre Rechte eintraten und kämpften, wie in den 70er und 80er Jahren, sind auch vorbei. Im Gegenteil:
Die Solidarität unter Frauen bröckelt. Seit mehreren Jahren suggeriert ein neuer Trend, wie schön es doch eigentlich sei, sich wieder auf traditionelle Hausfrauenwerte zu besinnen.
Die so genannten Tradwives gaukeln auf Social Media Plattformen mit gelben Putzhandschuhen und Fönfrisuren die heile Welt der glücklichen Hausfrau vor.
Ein Stimmungsbild, dass vor allem Mädchen und junge Frauen beeindruckt. Dabei sind die Tradwives oft ebenfalls Fake:
Hinter der Fassade stehen oft erfolgreiche Geschäftsfrauen, die als Influencerinnen mit der Rolle, die sie spielen, viel Geld verdienen.
Um Frauen in der Region eine Möglichkeit des Austauschs, der Information und der Diskussion zu bieten, veranstalten Soroptimist International Club Mannheim, Zonta Club Mannheim sowie Inner Wheel Mannheim in Kooperation mit der Mannheimer Abendakademie und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Mannheim eine Podiumsdiskussion.
Als Impulsgeberin wird Prof. Dr. Sylvia Schraut über die Erfolgsgeschichte der Frauenbewegung sprechen. Der Vortrag schlägt einen Bogen von den Suffragetten zum Tradwife und fragt nach der Bedeutung von Netzwerkarbeit.

